Der VEB Gummiwerk “John Schehr” war ein Betrieb des VEB-Kombinats Schuhe Weissenfels.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Schuhbetriebe verstaatlicht und aus den einzelnen setzte sich das neue DDR-Kombinat Schuhe mit großen Produktionsstätten, Schuhmaschinenbau und
Forschungseinrichtungen zusammen. Bis Ende der Achtziger Jahre entwickelte sich Weißenfels zum größten Schuhproduktionsstandort der DDR, es arbeiteten über 6000 Beschäftigte in den Fabriken im
Raum Weißenfels, die 75 % der Schuhe für die DDR produzierten.
Quelle: weissenfels-st.de
Der Volkseigene Betrieb (VEB) war eine Rechtsform der Industriebetriebe in der DDR. Ihre Gründung war Ergebnis des unter sowjetischer Besatzung nach Ende des Zweiten Weltkriegs durchgeführten Prozesses der Enteignung und Verstaatlichung von Privatunternehmen. Ab 1948 waren sie die ökonomischen Basiseinheiten der Zentralverwaltungswirtschaft. Formaljuristisch befanden sie sich in Volkseigentum, wahrhaft waren sie der Verfügungsgewalt der DDR-Staats- und Parteiführung unterworfen. Ihr Absatz an Privatpersonen war verboten.
An der Spitze jedes VEB stand ein einzelverantwortlicher Werkleiter (später auch Werk- oder Betriebsdirektor genannt). Ihm zur Seite standen der erste Sekretär der SED-Betriebsparteiorganisation (BPO) und der Vorsitzende der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL). Dem Werkleiter unterstellt waren etliche Fachdirektoren (Technischer Direktor, Produktionsdirektor, Ökonomischer Direktor, Hauptbuchhalter etc.).
VEB waren zunächst branchenbezogen in Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) zusammengefasst. Ab Ende der 1960er Jahren wurden diese VVB schrittweise zu Kombinaten umgewandelt. VVB und Kombinate wiederum waren der Verantwortung und Planung in der Staatlichen Plankommission (SPK), den Industrieministerien und deren Hauptverwaltungen unterstellt. Mit der Einführung der Marktwirtschaft ab 1990 in der DDR wurden Kombinate und VEB abermals privatisiert.
Dem eigentlichen Betriebsnamen wurde häufig noch ein Ehrenname hinzugefügt, z.B. VEB Kombinat Chemische Werke “Walter Ulbricht” Leuna, der zunächst von den Werktätigen qualifiziert des
sozialistischen Wettbewerbs der Planerfüllung und -übererfüllung “erkämpft” werden musste.
Quelle: www.schlauweb.de
John Schehr (* 9. Februar 1896 in Altona; † 1. Februar 1934 in Berlin) war ein deutscher Politiker und seit der Verhaftung Ernst Thälmanns 1933 bis zu seiner eigenen Ermordung Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands.
John Schehr, der aus einer Arbeiterfamilie stammte und eine Schlosserlehre absolvierte, trat 1912 in die SPD und ein Jahr später in die Transportarbeitergewerkschaft ein. Sein Arbeitsplatz befand sich am Hamburger Hafen. Dort lernte er Ernst Thälmann kennen. Im Jahre 1917 trat er der USPD und 1919 der KPD bei. Zu dieser Zeit trat fast die ganze Hamburger USPD zur KPD über, was auch auf das Agitationsvermögen Thälmanns zurückzuführen war.
Nach einer wechselvollen Parteikarriere, die ihn 1928 im Zusammenhang mit der Wittorf-Affäre bis an den Rand des Parteiausschlusses brachte, wurde Schehr 1929 Mitglied des Zentralkomitees der KPD – seit 1925 war er bereits Kandidat für das ZK – und 1932 Mitglied des Preußischen Landtags und von Juli des gleichen Jahres bis 1933 Mitglied des Reichstages. Schehr nahm am 7. Februar 1933 an der geheimen Tagung des ZKs der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil.[1]
Im März 1933 wurde Ernst Thälmann, bis dahin Parteivorsitzender der KPD, im Rahmen der Repressionsmaßnahmen und Fahndungen nach dem Reichstagsbrand verhaftet. Daraufhin übertrug die Kommunistische Internationale den Parteivorsitz und somit die Leitung der im Untergrund arbeitenden KPD auf John Schehr. Zuvor hatte Schehr die Stellvertretung Thälmanns inne.
Schehr wurde am 13. November 1933 verhaftet und in das KZ Columbiahaus gebracht, nachdem Alfred Kattner, der in der KPD-Parteizentrale, dem Karl-Liebknecht-Haus, tätig war und somit Verbindungen
zum ZK und dessen führenden Köpfen hatte, übergelaufen war.[2] Da er sich in Vernehmungen konsequent weigerte, Angaben über Personen und Ereignisse des konspirativen Kampfes zu machen, wurde er
mit drei weiteren Kommunisten – Eugen Schönhaar, Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth – in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1934 „auf der Flucht erschossen“. Unbekannt ist, ob dies erst am
sogenannten Kilometerberg in Berlin-Wannsee oder bereits im Columbiahaus geschehen war.
Quelle: wikipedia.org