Roselies-Kaserne in Braunschweig


In der Roselies-Kaserne, Rautheimer Str. 12 in 38126 Braunschweig waren seit ihrer Fertigstellung am 4. November 1938 verschiedene Truppengattungen untergebracht.
So war das Fallschirm-Infanterie-Bataillon 1 der Wehrmacht, (später in Fallschirm-Jäger-Regiment 1 umbenannt) dort untergebracht und bis 1945 auch genutzt. Nach Kriegsausbruch zog zusätzlich die Panzerjägerabteilung 13 in die Kaserne ein.

Mit der Besetzung Braunschweigs am 12. April 1945 durch amerikanische Truppen, änderte sich die Nutzung.
Zwangsdeportierte, Ausländer und deutsche Flüchtlinge fanden hier eine neue Unterkunft, sogenannte "Displaced Persons".
Nachdem die Kasernen Heinrich der Löwe und Hindenburg bereits seit 1958 von der Bundeswehr genutzt wurden,
bezogen erst 1962 die ersten Einheiten der Bundeswehr die Roselies-Kaserne.
An Bundeswehreinheiten war unter anderem das Panzerbataillon 23, Panzerbataillon 24, die 4. Panzerbataillon 21, die Panzerjägerkompanie 20, die Stabskompanie der Brigade, die FjAusbKp, die ABC-AbwKp 20 und die Fernspähkompanie 100 untergebracht. Das Panzerbataillon 24 verlegte am 22. September 1962, einem Samstagnachmittag von Dedelstorf in die Roselies - Kaserne und zog 1993 in die Heinrich der Löwe - Kaserne um.

Der Name Roselies stammt aus einem Ort in Belgien, in der das Braunschweiger Inf. Regt.92, im Jahre 1914 die Feuertaufe erhielt. Das Inf. Regt. 92 stand durchaus vor dem 1. Weltkrieg bereits auf dem Schlachtfeld. So nahm es an den Deutsch- Französischen Krieg 1870/1871 teil und kamen Mitte April 1848 mit dem I. und II. Bataillon im Rahmen des X. Bundesarmeekorps den von den Dänen bedrängten Schleswig-Holsteinern zur Hilfe. Das I. und II. Bataillon des Infanterie-Regiments 92 war in der Ägidien-, dann in der Burg- Kaserne und schließlich (seit dem 30.April 1841) in der neuen, vom Hofbaurat und Schloßbaumeister Carl Theodor Ottmer in den Jahren 1838-1841 erbauten Infanterie-Kaserne Am Fallersleber Tore untergebracht.
Nachdem am 11. November 1918 der Waffenstillstand verkündet worden war, begann der Rücktransport der deutschen Truppen in ihre Garnisonen. Am 3. Dezember 1918 kehrte das Infanterie-Regiment 92 mit seinen drei Bataillonen nach Braunschweig zurück, zwei Tage später folgte das Husaren-Regiment 17, dessen sechs Eskadronen seit dem Herbst 1916 bis zum Ende des Krieges auf verschiedene Infanterie-Divisionen verteilt worden waren, und gleichzeitig auch die Batterie in ihre Garnision Wolfenbüttel. Nach der disziplinierten Rückführung in die Heimatstandorte wurde der größte Teil des deutschen Frontheeres demobilisiert. Auch die braunschweigischen Verbände sind unmittelbar nach ihrer Rückkehr aufgelöst worden. Lediglich geringe Teile des einst schlagkräftigen Husaren-Regiment 17 verblieben schließlich als 4. Eskadron des Reiterregiments 13 in Lüneburg. Mit der völligen Demobilisation des Infanterie-Regiments 92 fand die fast 110jährige Tradition dieses Verbandes ein abruptes Ende.


Inzwischen ist das Gelände für Neu und Umbauvorhaben so gut wie neu erschlossen und wartet darauf  neuen Projekten fuer Industrie und Wohnbau herzuhalten. Meinen Dank gilt insbesondere auch der Verwaltung, die mir den Zugang zu diesem Gelände ermöglichte.