Fliegerhorst Klusberge

Zu DDR-Zeiten waren in Halberstadt Truppen der GSSD stationiert (z.B. 197. Gardepanzerregiment, 112. Aufklärungsbataillon). Diese Truppenteile, allesamt der 3.Stoßarmee (Magdeburg) unterstellt (siehe: Struktur der WGT 1991), lagen in der einstigen Fliegerhorstkaserne in Garnison. Zum Standort gehörte auch ein Standortübungsplatz mit Panzerschießbahnen.

Das Kasernengelände liegt noch heute brach, die ehemals von der Roten Armee genutzten Baulichkeiten sind mittlerweile abgerissen. Ebenfalls abgerissen ist die Kasernenanlage Martin-Schwantes, die bis 1990 Sitz der DDR-Grenztruppen (u. a. Grenzregiment 20) war.

Ein Teil des Geländes wird heute u. a. von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk genutzt. Die Kasernenanlage Martin Hoop, frühere Ausbildungskaserne der Grenztruppen (Grenzausbildungsregiment 7, siehe: Grenztruppen der DDR), beheimatet heute die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Sachsen-Anhalt einschließlich Unterbringungsmöglichkeiten.
Am 29. Dezember 1994 wurde das Bundesluftwaffenmaterialdepot 52, das sich in der ehemaligen Untertageanlage (UTA) bzw. Stollensystem MALACHIT nahe Langenstein befand und so 1989/1990 das Komplexlager 12 der NVA übernahm, aufgelöst. Damit endete nach 371 Jahren die Garnisonsgeschichte Halberstadts.

Die GSSD ging am 26. März 1954 aus der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (GSBT bzw. GSBTDhervor, die seit 29. Mai 1945 bestand. Die GSBT bestand nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges aus Truppenteilen der Ersten Weißrussischen Front mit Sitz in Potsdam-Babelsberg (ab 1946 in Wünsdorf) und der Zweiten Weißrussischen Front sowie der Ersten Ukrainischen Front.
Diese Truppen hatten die Aufgabe, für die Einhaltung der Bestimmungen des Potsdamer Abkommens zu sorgen. Sie sicherten dabei neben der Westgrenze auch die Demontage von Industrieanlagen und nahmen auch Polizeiaufgaben während der Berlin-Krise 1948/49 wahr. Ferner vertraten sie die militärpolitischen Interessen der Sowjetunion.

Die Stärke der GSBT von ursprünglich etwa 1,5 Millionen Soldaten reduzierte sich bis Ende 1947 auf 350.000 Soldaten. Ab 1948 erfolgte eine Verstärkung und die Personalstärke wuchs auf 500.000 bis 600.000 Soldaten. Bis 1953 war das Personal der GSBT eng mit der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD, bis 1949) und danach mit der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK) verbunden. Mit der Auflösung der SKK am 28. Mai 1953 erfolgte eine Trennung zwischen Besatzungstruppen und der Verwaltung. Der Oberkommandierende der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und der sowjetische Botschafter bildeten die höchsten sowjetischen Repräsentanten in der DDR.

Die sowjetischen Truppen belegten auf dem Territorium der DDR 777 Kasernenanlagen an 276 Orten. Dies schloss 47 Flugplätze und 116 Übungsplätze mit ein. Die WGT zählte im Januar 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten in 24 Divisionen, verteilt auf fünf Landarmeen und eine Luftarmee. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige von Offizieren sowie Zivilangestellte, darunter befanden sich etwa 90.000 Kinder.
Ein Panzerregiment der WGT verfügte in der Regel über 94 Kampfpanzer (T-80), 43 Schützenpanzer (BMP-2), 4 Flugabwehrraketensysteme (SA-13 Gopher) und 18 Selbstfahrlafetten.