Irgendwo im Harz an einem Fluss wo einst nach Silber geschürft wurde, machte man sich auch die Wasserkraft zu nutze um Mühlen zu betreiben.
Bei der Wasserkraft macht man sich meist das Gefälle zunutze und leitet das mit hoher Geschwindigkeit fließende Wasser durch eine Turbine zur Stromerzeugung. Oft wird das Wasser auch vorher noch
aufgestaut, um einen höheren Wasserdruck und dadurch eine bessere Stromausbeute zu erzielen.
Mit dem Bergbau im Oberharz, das bis ins 15te Jahrhundert zurück greift, hat sich ein Wasserwirtschaftssystem entwickelt, welches die notwendige Energie zum Betrieb der Gruben, Pochwerke
und Hüttenanlagen lieferte. Dieses, als technisches Denkmal unter Schutz gestellte Wassersystem, das "Oberharzer Wasserregal", ist heute noch zum großen Teil funktionsfähig.
Die hier gezeigten Bilder stammen von einer alten Schleiferei (vermutlich Holzschleiferei ) die zunehmend dem Verfall ausgeliefert ist.
Später wurden noch Turbinen installiert um die angrenzenden Siedlungen mit Strom zu versorgen.
Eine weitere Tour zur alten Schleiferei veranlasste mich, ein paar Meter flussabwärts der Sieber, ein paar neue Bilder zu machen.
Dort befindet sich eine alte Wasser-Wehranlage die schon ziemlich mittelalterlich anmutet.
Die Sieber ist ein 35 km langer rechter Nebenfluss der Oder im Harz.
Sie entspringt auf etwa 900 Meter Höhe südlich des Skikreuzes am Bruchbergmassiv und hat gleich die Hauptfließrichtung in Richtung Süden. Nach etwa einem Kilometer wird sie vom Clausthaler Flutgraben (gelegentlich auch Rothenberger Graben genannt) gekreuzt, einem Hanggraben des Oberharzer Wasserregals. Dieser auf einer Höhe von 820 Metern verlaufende Graben leitet bei Niedrigwasser fast alles Wasser der Sieber zunächst in Richtung Osten, dann in Richtung Norden ab. Die Sieber selbst unterquert etwa bei 760 m Höhe die Bundesstraße B 242, unterhalb derer das ausgeprägte Siebertal beginnt. Nach weiteren 10 Kilometer Fließstrecke erreicht die Sieber die Ortschaft Sieber, wobei die Fließrichtung nun langsam in Richtung Südwesten schwenkt. Unterhalb der Ortschaft Sieber durchfließt die Sieber Herzberg und mündet in Hattorf in die Oder, die wiederum in die Rhume fließt. Nebenflüsse sind u. a. Kulmke, Lonau und Goldenke.
Im Karstgebiet zwischen Herzberg und Hattorf versickert eine nicht unerhebliche Wassermenge der Sieber in den Untergrund. Diese Versickerung kann bewirken, dass das Flussbett bei Niedrigwasser vollkomnen trocken fällt. Karl Thürnau färbte bei seinen hydrologischen Untersuchungen der Rhumequelle den Sieber-Zufluss Eichelbach (Herzberg/Harz) im Februar 1910 mit sechs Kilogramm Uranin an. Drei Tage später erschien das schwach gefärbte Wasser in der Hauptquelle der Rhumequelle. Dies bestätigen auch 1980 durchgeführte Färbeversuche des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung. Es wurden auch entsprechende Verbindungen der Rhumequelle mit der Sieber bei Hörden und der Oder bei Scharzfeld nachgewiesen.
In den 1960er bis 1980er Jahren wurden Pläne verfolgt, im Bereich der Ortschaft Sieber, oder ober- und unterhalb der Ortschaft eine Siebertalsperre zu errichten. Das Projekt wurde aufgegeben, nachdem sich ein deutlicher Widerstand von Anwohnern insbesondere aus den Südharzer Städten bildete. So ist das Siebertal das einzige nicht gestaute größere Flusstal im Westharz.
Das obere Siebertal ist ab dem Forsthaus Königshof für den Kraftfahrzeugverkehr seit Ende der 1970er Jahre gesperrt und liegt zum Teil im Nationalpark Harz. Die Straße führt zur Bundesstraße 242 nordwestlich von Sonnenberg.
Der Fluss ist Namensgeber des Ortes Sieber im Siebertal.
( Quelle: Wiki )